Grundsätzlich sollte das Futter aus Insekten, vegetarischer Kost und Spurenelementen bestehen. Als Halterung fürs Futterschälchen eignen sich halbe Kinderüberraschungseikapseln, welche Saugnäpfen aus der Terraristik im oberen Bereich an die Seitenwand geheftet werden kann. Ein Krondeckel mit Futter passt perfekt rein. So wird das Futter beim Sprühen nicht nass und schimmelt nicht.

Tierische Nahrung

Als Futtertiere kommen sämtliche im Handel erhältlichen Futterinsekten in passender Grösse in Frage. Weniger wichtig welche Futtertiere verfüttert werden ist wohl die Frage, wie viele verschiedene Futtertierarten verfüttert werden.
Als tierisches Standardfutter haben sich Heimchen (Acheta domestica) bewährt, wobei wichtig ist, dass diese zuerst gut gefüttert werden (gut loaded). Karotten eignen sich gut um Futtertiere anzufüttern. Fast noch besser ist es wohl, diese von Anfang an selbst mit einem geeigneten Futter zu züchten. Halb verhungerte Futtertiere verfügen über kaum nennenswerte Nährwerte. Dies gilt natürlich für sämtliche Futtertiere.
Besonders hervorzuheben sind Wachsmottenlarven. Diese werden mit Heisshunger verzerrt und sind wahre Kalorienbomben. Generell muss darauf geachtet werden, dass diese nicht zu oft verfüttert werden, da die Tiere sonst schnell verfetten. Gerade aber bei schwachen Tieren oder Futterverweigerern empfiehlt sich deren Verfütterung. Wiesenplankton ist eine willkommene Abwechslung, bei der sich die Auffütterung erübrigt. Hier müssen jedoch die lokalen Schutzbestimmungen beachtet werden. Spinnen und Grashüpfer werden nach meinen Beobachtungen nicht gefressen und können wieder frei gelassen werden. Gerade Spinnen können sich sogar als Gefahr für Jungtiere entpuppen. Langfühlerschrecken werden generell gerne gefressen, während die hektischen Kurzfühlerschrecken kaum gejagt werden. Wespen und andere stechende Insekten stellen vermutlich keine Gefahr dar, ich lasse diese trotzdem jeweils wieder fliegen. Zum Sortieren empfiehlt es sich, das Glas mit den gekescherten Insekten fünf Minuten in den Kühlschrank zu stellen.

Phelsuma borbonica mit erbeuteter Schokoschabe

Ich füttere ein bis zwei mal pro Woche, in der Winterruhe gar keine Insekten. Jungtiere füttere ich das ganze Jahr über zwei bis drei mal mit entsprechend kleinen Futtertieren. Bei der Wahl der Grösse von Futtertieren gilt die Faustregel, dass die Länge der Futtertiere den Augenabstand des Geckos nicht wesentlich überschreiten sollte, lieber etwas mehr kleinere, als wenige grosse Futtertiere anbieten.

Das zu häufige Füttern von Fruchtfliegen hat sich bei einigen Arten als ungünstig bis tödlich erwiesen. Interessanterweise habe ich mit demselben Zuchtstamm, mit dem ich vor dem Umzug erfolgreich diverse Arten aufgezogen habe, am neuen Ort viele Jungtiere und sogar Adulttiere verloren. Seither muss irgendetwas anders sein (Bananen aus einer anderen Filiale oder Wasser aus einem anderen Reservoir?), denn eine einmalige Fütterung mit Drosophila führt nun z.B. bei Phelsuma abbotti unweigerlich zum Tode. Lasse ich die Drosophila weg, ist das Problem behoben. Vermutet wird als Ursache ein Hefepilz, wahrscheinlich hatte ich früher einfach andere Hefenstämme, welche besser verträglich sind. Die Tiere fressen und magern ab, obwohl der Bauch prall gefüllt ist. Die Phelsumen scheinen von den Drosophila Bauchkrämpfe zu kriegen.

Der Stauraum oberhalb des Lichtkastens eignet sich hervorragend für die Vermehrung von Schokoschaben, Ofenfischchen, Bohnenkäfern, Wachsmottenlarven, Heimchen und vielen anderen Insekten.

Eimer mit Futtermischung

vegetarische Kost

Im Habitat können viele Arten an Blütenständen beobachtet werden, wo sie Pollen und Nektar zu sich nehmen. Nebst tierischer Nahrung scheint ein vegetarischer Futteranteil für das Wohlbefinden vieler Arten der Gattung Phelsuma wichtig zu sein. Blütenpollen stehen bei mir gemahlen und mit Vitaminpulver vermischt immer als Standardfutter bereit und werden vor allem in der Reproduktionszeit gerne angenommen. Ich füttere von Frühling bis Herbst (bei jungen und geschwächten Tieren auch im Winter) einmal wöchentlich Futterbrei. Langezeit mischte ich selbst verschiedene Formen von Brei. Inzwischen verfüttere ich vor allem angemischtes Aves-Phelsumenfutter, da dies weniger schnell schimmelt.
Babybrei (bevorzugte Geschmacksrichtung Pfirsich-Maracuja) , verschiedene andere Arten von Babybrei (auf Fruchtbasis), selbst gemachter Fruchtbrei (hier eignen sich Bananen als Basis), Fruchtjoghurt oder Fruchtzwerge (letztere haben den grossen Vorteil, dass sie das Vitamin D3 gut binden) eignen sich als Futter. So doof es klingt, aber es gilt wohl die Regel je chemischer desto besser. Fruchtzwerge schimmeln schlicht viel später als selbst pürierter Bananebrei.
Ähnlich wie bei Wachsmottenlarven muss auch bei der Verfütterung von Brei darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht verfetten. Beispielsweise die Aufzucht von Phelsuma cepediana s.l. oder guimbeaui ist ohne Brei kaum möglich. Phelsuma pronki oder mutabilis hingegen rühren ihn kaum an.
Ein interessanter Versuch zeigte, dass zumindest Phelsuma grandis nur mit Fruchtjoghurt über mehrere Generationen vermehrt werden kann (HALLMANN et al. 2008).
Honig wird ebenfalls sehr gerne angenommen, sollte jedoch nur verabreicht werden, wenn ein Tier schlecht frisst, da Honig gemäss BERGHOF (2014) den Vitaminhaushalt durcheinander bringen kann.

Fruchtzwerge, die wichtigste Palette an Spurenelementen und Blütenpollen

Spurenelemente

Wie bereits unter dem Punkt das passende Licht beschrieben, ist es wichtig, die Tiere zusätzlich mit Vitamin D3 zu versorgen. Zu dem Zweck wird das Futter mit einem entsprechenden Kalziumvitaminpulver zu bestäubt, respektive vermischt.
Geeignete Präparate sind z.B. Korvimin oder Herpetal Complete, wobei letzteres besser an den Futtertieren haftet. Hier sollte immer peinlichst genau auf das Ablaufdatum geachtet werden, da viele wichtige Vitamine eine hohe Zerfallsrate haben. Falls das Pulver zu grob ist und demzufolge nicht an den Futterinsekten haftet, sollte es mit einem Mörser verfeinert werden. Wird auf UV-B Licht verzichtet, ist die zusätzliche Gabe des fettlöslichen Vitamin D3 unerlässlich. Gute in der Schweiz erhältliche Präparate sind Vide3 Tropfen (auf Alkoholbasis und deshalb eher wasserlöslich) und Wildtropfen (auf Fettbasis). Einmal Wöchentlich verabreiche ich 10Tropfen Vide3 auf einen Liter Sprühwasser. Zusätzlich verabreiche ich Jungtieren und Weibchen die sich reproduzieren regelmässig Wildtropfen (2 pro Fruchtzwerg). 

Wasser

Wasser kann in einer Vogeltränke verabreicht werden. Dieses muss regelmässig gut gereinigt werden, da Wasserstellen immer auch Bakterienherde darstellen. Ich persönlich verzichte aus diesem Grund auf Wassergefässe (Es sei denn ich fahre in den Urlaub). Der Wasserbedarf wird via lauwarmem Sprühwasser gedeckt, welches gerne von den Blättern geleckt wird.

Quellenverweise

BERGHOF, H.P. (2014):Taggeckos der Gattung Phelsuma – Lebensweise, Haltung, Nachzucht. 3. Auflage – Münster (Natur und Tierverlag GmbH): 191 S.

HALLMANN, G., KRÜGER, J. & TRAUTMANN, G. (2008): Faszinierende Taggeckos – die Gattung Phelsuma. 2. Auflage. – Münster (Natur und Tier Verlag GmbH): 254 S.